Verschwörungserzählungen

Verschwörungserzählungen

Vielleicht hört ihr oft den Begriff “Verschwörungstheorien”. Das passt aber nicht ganz. Denn sie sind keine Theorien, sondern eigentlich Verschwörungserzählungen. Sie sind nämlich nicht wissenschaftlich belegt, also auch keine Theorien. Außerdem gehen sie deutlich weiter als Fake News. Denn hier wird nicht nur eine falsche Nachricht verbreitet. Verschwörungserzählungen versuchen, bestimmte Ereignisse, Zustände, oder Entwicklungen mit einer erfundenen Verschwörung zu erklären. Das ist sehr gefährlich, da die Erzählungen so logisch erscheinen können, dass viele Menschen sie glauben – obwohl sie nicht stimmen.

Verschwörungserzählungen sind zum Beispiel erfundene Geschichten, die besagen, dass eine Gruppe von Menschen (die Verschwörer*innen) etwas ganz Böses machen. Dabei wollen sie von niemandem erwischt werden. Deshalb machen sie das versteckt und führen andere Menschen in die Irre. Darum ist es unmöglich, zu überprüfen, ob diese Geschichten stimmen – das behaupten zumindest die Menschen, die Verschwörungserzählungen verbreiten.

Es geht hier aber nicht nur um eine einfache Geschichte wie bei Fake News, sondern um große Skandale, in die oft wichtige Menschen, wie zum Beispiel Politiker*innen, angeblich verwickelt sind. Dabei werden die angeblichen Verschwörer*innen in den Geschichten oft als ganz böse dargestellt. Manchmal wird sogar dazu aufgerufen, sie anzugreifen. Das macht Verschwörungserzählungen noch gefährlicher als Fake News.

Hier haben wir euch das Wichtigste zu Verschwörungserzählungen zusammengefasst:

Zum Glück könnt ihr auch Verschwörungserzählungen anhand dieser Checkliste erkennen.

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Verschwörungserzählungen können auch über Fake News verbreitet werden. Generell werden sie ganz gerne im Internet erzählt. Deswegen könnt ihr erstmal die Fake-News-Checkliste von weiter oben anwenden, wenn ihr bei einer Online-Nachricht, einem Video oder einem Post misstrauisch werdet. Auch hier ist der Quellen-Check sehr wichtig.

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Folgt eurem Instinkt

Denkt erstmal über die Informationen nach. Wenn ihr was richtig Krasses lest oder hört, fragt euch erstmal, ob das überhaupt möglich sein kann. Denn Verschwörungserzählungen haben das Ziel, euch zu ärgern und euch richtig Sorgen zu machen. Wer sowas erzählt, will euch wütend machen.

Also ist es wichtig, dass ihr euch folgende Fragen stellt:

  • Löst das Thema oder die Geschichte eine starke Emotion in mir aus?
  • Werde ich schnell empört oder wütend?
  • Habe ich das Gefühl, dass jemand damit etwas gegen mich oder andere erreichen will?
  • Glaube ich, dass jemand anderes, zum Beispiel eine kleine Gruppe, dafür verantwortlich ist?

Wenn ihr eine oder mehrere dieser Fragen mit „ja” beantworten könnt, dann könntet ihr es mit einer Verschwörungserzählung zu tun haben.

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Fragt nach Beweisen

Wenn ihr das Gefühl habt, dass eine Geschichte zu krass klingt, um wahr zu sein, beginnt die spannende Arbeit. Denn ihr müsst jetzt wie richtige Detektiv*innen vorgehen: Wenn jemand euch etwas Merkwürdiges erzählt, solltet ihr nach Beweisen fragen. Haben eure Freund*innen erkennbare Beweise, dass eine Geschichte so ist, wie sie sie euch erzählen? Sind diese Beweise gut?

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Sucht die Beweise selbst und holt euch Hilfe

Wenn ihr keine Beweise bekommt, dann kann das schon ein Zeichen sein, dass es sich um eine Verschwörungserzählung handelt. Wenn ihr aber sicher sein wollt, dann sucht selbst nach Beweisen und fragt unbedingt Erwachsene nach Hilfe. Berichten andere, bekanntere Medien über das, was ihr gehört oder gelesen habt? Liefern sie andere Informationen? Was sagen Expert*innen über das Thema?

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Verschwörungserzählung entdeckt: Was nun?

Jetzt habt ihr versucht, all diese Fragen zu beantworten und seid euch immer noch nicht sicher, ob die Geschichte stimmt oder nicht? Dafür gibt es eine ganz einfache Lösung.

Eine typische Sache, die sich Verbreiter*innen von Verschwörungserzählungen von euch wünschen ist, dass ihr ihre Geschichten weitererzählt. Bei einem Video würden sie euch zum Beispiel bitten, dieses mit euren Freund*innen zu teilen.

Deswegen gilt:

Eine Geschichte, die euch nicht überzeugt, solltet ihr nicht teilen und nicht weitererzählen. Denn Aufmerksamkeit ist genau das, was diese Menschen von euch wollen. Deshalb solltet ihr alle Geschichten immer erst prüfen, bevor ihr sie weiterverbreitet.

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