Corona-Mutationen sehen etwas anders aus. ©checkdiefakten

Mutanten sind nicht immer grün und stark wie der Hulk

Theo liebt Filmabende. Erst gestern hat er wieder einen gemacht. Er hat sich den Film „Der unglaubliche Hulk“ angeschaut. Was an dem Hulk so unglaublich ist? Eigentlich ist er ein ganz normaler Mensch, aber er verwandelt sich immer wieder in ein grünes, wahnsinnig starkes Ungeheuer. Deswegen wird er auch als „Mutant“ bezeichnet.

Bei dem Wort ist Theo stutzig geworden. Er hat davor auch schon von Mutanten gehört. Und zwar in den Nachrichten. Da ist immer mal wieder die Rede davon, dass das Coronavirus mutiert. Und so viel anders als beim Hulk ist das auch nicht. Denn wenn der Hulk mutiert, dann verändert er sich. Und das passiert auch beim Coronavirus. Es verändert sich. Die Frage ist nur: wie? Das weiß Dr. Marian Wiegand von der Virologie der Technischen Universität München.

„Eine Mutation ist nichts anderes als ein Abschreibefehler.“

Wenn ein Virus sich vermehrt – und das tut es ständig – dann muss die Bauanleitung vom Virus abgeschrieben werden. Die ist ganz schön lang. Theo musste in der Schule einmal die Hausordnung abschreiben, weil er im Unterricht Kaugummi gekaut hatte. Da sind ihm ziemlich viele Fehler passiert, er wollte schließlich auch schnell fertig werden. Sein Text war deswegen ein bisschen anders als der, von dem er abgeschrieben hatte. Einem Virus passiert genau das gleiche. Und die veränderte Form vom Virus, bei der sich ein Abschreibefehler eingeschlichen hat, ist dann eine Mutante.

Die Veränderung ist aber meistens gar nicht so groß wie zum Beispiel beim Hulk. Von den meisten Mutationen bekommen wir überhaupt nichts mit, weil sie für uns keine Bedeutung haben. Aber manchmal haben sie das eben doch. Zum Beispiel gibt es Coronavirus-Mutationen, die es geschafft haben, Menschen schneller anzustecken. Um das zu verstehen, muss man sich einmal anschauen, wie ein Virus überhaupt Menschen ansteckt.

„Ohne die menschlichen Zellen kann das Virus gar nicht existieren.“

Es muss also irgendwie versuchen, in die menschlichen Zellen hinein zu kommen. Wenn es aber einfach nur anklopft, macht niemand auf. Schließlich will unser Körper nicht krank werden und lässt das Virus deswegen nicht freiwillig rein. Es braucht also einen Schlüssel. Und wenn dieser Schlüssel sehr gut ins Schloss, also unsere Zellen passt, dann fällt es dem Virus leichter, hineinzukommen. Und so sind manche Mutationen zu richtigen Profi-Einbrecher*innen geworden.

„Der Mensch versucht ja, die Viren in sich immer zu bekämpfen. Dafür haben wir das Immunsystem – das ist unsere Polizei.“

Theo hat Glück. Er hat nämlich ein sehr gutes Immunsystem. Das Immunsystem jagt Einbrecher*innen, wie zum Beispiel das Coronavirus und steckt sie dann ins Gefängnis. Aber Theo weiß ganz genau, wie das ist, wenn er mit seinen Freund*innen Verstecken spielt: Manche verstecken sich so schlecht, dass er sie gleich nach ein paar Minuten findet. Und andere muss er eine gefühlte Ewigkeit suchen. Leider ist das bei den Coronavirus-Mutanten genauso. Einige von ihnen sind richtig gut darin, sich in den hintersten Ecken und Winkeln unserer Zellen zu verstecken. Deswegen braucht die Polizei, also unser Immunsystem, etwas länger, um sie zu finden. Und bis das passiert ist, kann das Virus Schaden in unserem Körper anrichten.

Weil das so ist, muss Theo auch in Zukunft noch seine Filmabende ohne Freund*innen veranstalten und eine Maske tragen, wenn er Snacks besorgt. Und wenn er schon Verstecken spielt, dann nur mit Abstand und nicht mit mehr Personen als erlaubt.

„Wenn man diese Maßnahmen einhält, dann ändert sich nichts für die Pandemie.“

Denn wenn ein Virus keine menschlichen Überträger*innen findet, kann es nach wie vor nichts ausrichten. Daran ändern auch die Mutationen nichts.

In der Kindersendung „Kurzwelle“ von Radio Feierwerk ist Reporter Nic dem Thema auf den Grund gegangen. Hier könnt ihr euch seinen Beitrag anhören:

Außerdem haben wir ein ausführliches Interview mit Dr. Marian Wiegand von der Technischen Universität München geführt. Er erklärt euch hier ganz genau, was an den Coronavirus-Mutationen so besonders ist.

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Bei dem Wort ist Theo stutzig geworden. Er hat davor auch schon von Mutanten gehört. Und zwar in den Nachrichten. Da ist immer mal wieder die Rede davon, dass das Coronavirus mutiert. Und so viel anders als beim Hulk ist das auch nicht. Denn wenn der Hulk mutiert, dann verändert er sich. Und das passiert auch beim Coronavirus. Es verändert sich. Die Frage ist nur: wie? Das weiß Dr. Marian Wiegand von der Technischen Universität München.

„Eine Mutation ist nichts anderes als ein Abschreibefehler.“

Wenn ein Virus sich vermehrt – und das tut es ständig – dann muss die Bauanleitung vom Virus abgeschrieben werden. Die ist ganz schön lang. Theo musste in der Schule einmal die Hausordnung abschreiben, weil er im Unterricht Kaugummi gekaut hatte. Da sind ihm ziemlich viele Fehler passiert, er wollte schließlich auch schnell fertig werden. Sein Text war deswegen ein bisschen anders als der, von dem er abgeschrieben hatte. Einem Virus passiert genau das gleiche. Und die veränderte Form vom Virus, bei der sich ein Abschreibefehler eingeschlichen hat, ist dann eine Mutante.

Die Veränderung ist aber meistens gar nicht so groß wie zum Beispiel beim Hulk. Von den meisten Mutationen bekommen wir überhaupt nichts mit, weil sie für uns keine Bedeutung haben. Aber manchmal haben sie das eben doch. Zum Beispiel gibt es Coronavirus-Mutationen, die es geschafft haben, Menschen schneller anzustecken. Um das zu verstehen, muss man sich einmal anschauen, wie ein Virus überhaupt Menschen ansteckt.

„Ohne die menschlichen Zellen kann das Virus gar nicht existieren.“

Es muss also irgendwie versuchen, in die menschlichen Zellen hinein zu kommen. Wenn es aber einfach nur anklopft, macht niemand auf. Schließlich will unser Körper nicht krank werden und lässt das Virus deswegen nicht freiwillig rein. Es braucht also einen Schlüssel. Und wenn dieser Schlüssel sehr gut ins Schloss, also unsere Zellen passt, dann fällt es dem Virus leichter, hineinzukommen. Und so sind manche Mutationen zu richtigen Profi-Einbrecher*innen geworden.

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Theo hat Glück. Er hat nämlich ein sehr gutes Immunsystem. Das Immunsystem jagt Einbrecher*innen, wie zum Beispiel das Coronavirus und steckt sie dann ins Gefängnis. Aber Theo weiß ganz genau, wie das ist, wenn er mit seinen Freund*innen Verstecken spielt: Manche verstecken sich so schlecht, dass er sie gleich nach ein paar Minuten findet. Und andere muss er eine gefühlte Ewigkeit suchen. Leider ist das bei den Coronavirus-Mutanten genauso. Einige von ihnen sind richtig gut darin, sich in den hintersten Ecken und Winkeln unserer Zellen zu verstecken. Deswegen braucht die Polizei, also unser Immunsystem, etwas länger, um sie zu finden. Und bis das passiert ist, kann das Virus Schaden in unserem Körper anrichten.

Weil das so ist, muss Theo auch in Zukunft noch seine Filmabende ohne Freund*innen veranstalten und eine Maske tragen, wenn er Snacks besorgt. Und wenn er schon Verstecken spielt, dann nur mit Abstand und nicht mit mehr Personen als erlaubt.

„Wenn man diese Maßnahmen einhält, dann ändert sich nichts für die Pandemie.“

Denn wenn ein Virus keine menschlichen Überträger*innen findet, kann es nach wie vor nichts ausrichten. Daran ändern auch die Mutationen nichts.

In der Kindersendung „Kurzwelle“ von Radio Feierwerk hat Reporter Nic kurz das Wichtigste für euch zusammengefasst:

Außerdem haben wir ein ausführliches Interview mit Dr. Marian Wiegand von der Technischen Universität München geführt. Er erklärt euch hier ganz genau, was an den Coronavirus-Mutationen so besonders ist.

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