#checkdiefakten — die Anlaufstelle für Eltern und Kinder zu den Themen Fake News und Verschwörungserzählungen.
Hier wird Kindern anschaulich vermittelt, woran sie Fake News erkennen können und warum Verschwörungserzählungen so gefährlich sind.

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Fake News

Fake News

Der Begriff „Fake News” kommt aus dem Englischen und bedeutet „gefälschte Nachrichten”. Wir sprechen auch oft von sogenannten „Falschmeldungen”. Sie entstehen, wenn jemand eine Geschichte erfindet und sie mit Absicht verbreitet – das passiert häufig im Internet. Fake News sollen euch beeinflussen und auf eine falsche Fährte locken. Da sie oft wie echte Nachrichten aussehen, können Fake News echt gefährlich sein.

Und weil Fake News so gefährlich sind, ist es immer wichtig, Meldungen zu hinterfragen. Dabei könnt ihr euch an dieser Checkliste orientieren:

1

Was ist es für eine Meldung?

Wo habt ihr die Info gesehen?
Ist die Meldung aktuell?
Was könnte die Absicht der Meldung sein?

Wenn der Text provozierend geschrieben ist, ODER ZUM TEIL IN GROSSBUCHSTABEN UND MIT VIELEN AUSRUFEZEICHEN!!!!1!!1!, oder vielleicht sogar ROT MARKIERT!!!, solltet ihr vorsichtig sein. Denn all das deutet auf eine schlechte Quelle hin. Es könnte eine Falschmeldung sein.

2

Wer ist die Quelle?

Habt ihr schon mal von der Quelle gehört?
Kennt ihr die Person, die die Meldung weitergeleitet hat?
Kennt ihr den Autor oder die Autorin des Beitrags? Oder die Webseite?
Ist es eine journalistische Webseite, zum Beispiel von einer Zeitung oder einem Radiosender?
Berichten auch andere Medien über die Nachricht, die ihr gesehen habt? Wie berichten sie?
Hat die Webseite, auf der die Meldung steht, ein Impressum?

Das ist besonders wichtig: Denn wer eine Nachrichten-Webseite in Deutschland betreibt, muss im Impressum genaue Angaben über sich selbst machen und eine Adresse veröffentlichen. Wenn es auf einer deutschen Webseite kein Impressum gibt, keine Namen, keine Adresse oder eine Adresse aus dem Ausland, kann das auf eine schlechte Quelle hindeuten. Es könnte also eine Falschmeldung sein.

3

Wie sieht das Bild oder das Video aus?

Passt das Bild oder Video zur Aussage?
Von wem wurde es aufgenommen?
Sieht es echt oder gefälscht aus?

Die Google Bildersuche kann euch helfen. Dort könnt ihr Bilder hochladen oder Links von Bildern eingeben und nachschauen, woher das Bild kommt.

Hier nochmal alles übersichtlich zusammengefasst.

Der Quellen-Check ist sehr wichtig, wenn ihr Fake News aufdecken wollt. Damit checkt ihr, ob ihr der Quelle, von der die Nachricht stammt, vertrauen könnt.
Dafür ist das Impressum bedeutend. In Deutschland braucht jede Webseite, die Nachrichten oder Meinungen verbreitet, ein Impressum. Also: Punkt 2 der Checkliste beachten.
Außerdem gibt es noch andere, wichtige Faktoren:

Ist die Quelle parteiisch?

Medien dürfen eine Meinung zu einem Thema haben. Das ist die „redaktionelle Linie”. Die sieht man vor allem bei den sogenannten Kommentaren: Hier schreiben zum Beispiel Journalist*innen oder Expert*innen ihre Meinung zu einem Thema auf oder sprechen darüber in einem Video.
Allerdings solltet ihr beachten, dass es eine Trennung zwischen Nachricht und Meinung gibt. Die meisten professionellen Nachrichtenseiten kennzeichnen ihre Kommentare. So stehen zum Beispiel „Kommentar” oder „Meinung” neben der Überschrift. Es ist auch wichtig, dass bei Kommentaren der Name des Autors oder der Autorin aufgeführt wird.
Bei tatsächlichen Nachrichten müssen Medien möglichst neutral und genau über die Themen berichten. Wenn euch also auffällt, dass eine Sache, wie z.B. das Coronavirus, sehr einseitig beleuchtet wird – also, dass es zum Beispiel in einem Artikel nur ganz positive oder negative Fakten gibt – könnte das ein Zeichen für eine Falschmeldung sein.

Wie kompetent ist die Quelle?

Hinter den meisten Webseiten stecken tatsächliche Menschen. Aber nicht jeder Mensch kann Nachrichten verfassen und verbreiten, denn nicht jede*r ist Journalist*in.  Leider gibt es aber auch einige Nachrichtenseiten, die von Journalist*innen betrieben werden und trotzdem nicht vertrauenswürdig sind. Das erkennt ihr vor allem daran, dass die Texte sehr emotional und reißerisch geschrieben sind. Das gilt übrigens besonders für sogenannte Influencer*innen (z. B. bei Instagram und TikTok) oder YouTuber*innen. Auch hier heißt es: vorsichtig sein und die Aussagen hinterfragen.

Journalistische Sorgfaltspflicht

Journalist*innen haben eine sogenannte Sorgfaltspflicht. Dieses schwierige Wort bedeutet einfach, dass sie nur über wahre Ereignisse berichten dürfen. Bevor sie etwas veröffentlichen, müssen sie die Nachrichten sorgfältig auf Inhalt, Wahrheit und Herkunft prüfen. Das heißt, sie fragen bei mehreren Quellen nach, ob eine Information stimmt. Also müssen auch Journalist*innen das machen, was ihr mit unklaren Informationen tun solltet. Wenn sie das korrekt getan haben, bleibt euch viel Arbeit erspart.

Verschwörungserzählungen

Verschwörungserzählungen

Vielleicht hört ihr oft den Begriff “Verschwörungstheorien”. Das passt aber nicht ganz. Denn sie sind keine Theorien, sondern eigentlich Verschwörungserzählungen. Sie sind nämlich nicht wissenschaftlich belegt, also auch keine Theorien. Außerdem gehen sie deutlich weiter als Fake News. Denn hier wird nicht nur eine falsche Nachricht verbreitet. Verschwörungserzählungen versuchen, bestimmte Ereignisse, Zustände, oder Entwicklungen mit einer erfundenen Verschwörung zu erklären. Das ist sehr gefährlich, da die Erzählungen so logisch erscheinen können, dass viele Menschen sie glauben – obwohl sie nicht stimmen.

Verschwörungserzählungen sind zum Beispiel erfundene Geschichten, die besagen, dass eine Gruppe von Menschen (die Verschwörer*innen) etwas ganz Böses machen. Dabei wollen sie von niemandem erwischt werden. Deshalb machen sie das versteckt und führen andere Menschen in die Irre. Darum ist es unmöglich, zu überprüfen, ob diese Geschichten stimmen – das behaupten zumindest die Menschen, die Verschwörungserzählungen verbreiten.

Es geht hier aber nicht nur um eine einfache Geschichte wie bei Fake News, sondern um große Skandale, in die oft wichtige Menschen, wie zum Beispiel Politiker*innen, angeblich verwickelt sind. Dabei werden die angeblichen Verschwörer*innen in den Geschichten oft als ganz böse dargestellt. Manchmal wird sogar dazu aufgerufen, sie anzugreifen. Das macht Verschwörungserzählungen noch gefährlicher als Fake News.

Hier haben wir euch das Wichtigste zu Verschwörungserzählungen zusammengefasst:

Zum Glück könnt ihr auch Verschwörungserzählungen anhand dieser Checkliste erkennen.

1

Verschwörungserzählungen können auch über Fake News verbreitet werden. Generell werden sie ganz gerne im Internet erzählt. Deswegen könnt ihr erstmal die Fake-News-Checkliste von weiter oben anwenden, wenn ihr bei einer Online-Nachricht, einem Video oder einem Post misstrauisch werdet. Auch hier ist der Quellen-Check sehr wichtig.

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Folgt eurem Instinkt

Denkt erstmal über die Informationen nach. Wenn ihr was richtig Krasses lest oder hört, fragt euch erstmal, ob das überhaupt möglich sein kann. Denn Verschwörungserzählungen haben das Ziel, euch zu ärgern und euch richtig Sorgen zu machen. Wer sowas erzählt, will euch wütend machen.

Also ist es wichtig, dass ihr euch folgende Fragen stellt:

  • Löst das Thema oder die Geschichte eine starke Emotion in mir aus?
  • Werde ich schnell empört oder wütend?
  • Habe ich das Gefühl, dass jemand damit etwas gegen mich oder andere erreichen will?
  • Glaube ich, dass jemand anderes, zum Beispiel eine kleine Gruppe, dafür verantwortlich ist?

Wenn ihr eine oder mehrere dieser Fragen mit „ja” beantworten könnt, dann könntet ihr es mit einer Verschwörungserzählung zu tun haben.

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Fragt nach Beweisen

Wenn ihr das Gefühl habt, dass eine Geschichte zu krass klingt, um wahr zu sein, beginnt die spannende Arbeit. Denn ihr müsst jetzt wie richtige Detektiv*innen vorgehen: Wenn jemand euch etwas Merkwürdiges erzählt, solltet ihr nach Beweisen fragen. Haben eure Freund*innen erkennbare Beweise, dass eine Geschichte so ist, wie sie sie euch erzählen? Sind diese Beweise gut?

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Sucht die Beweise selbst und holt euch Hilfe

Wenn ihr keine Beweise bekommt, dann kann das schon ein Zeichen sein, dass es sich um eine Verschwörungserzählung handelt. Wenn ihr aber sicher sein wollt, dann sucht selbst nach Beweisen und fragt unbedingt Erwachsene nach Hilfe. Berichten andere, bekanntere Medien über das, was ihr gehört oder gelesen habt? Liefern sie andere Informationen? Was sagen Expert*innen über das Thema?

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Verschwörungserzählung entdeckt: Was nun?

Jetzt habt ihr versucht, all diese Fragen zu beantworten und seid euch immer noch nicht sicher, ob die Geschichte stimmt oder nicht? Dafür gibt es eine ganz einfache Lösung.

Eine typische Sache, die sich Verbreiter*innen von Verschwörungserzählungen von euch wünschen ist, dass ihr ihre Geschichten weitererzählt. Bei einem Video würden sie euch zum Beispiel bitten, dieses mit euren Freund*innen zu teilen.

Deswegen gilt:

Eine Geschichte, die euch nicht überzeugt, solltet ihr nicht teilen und nicht weitererzählen. Denn Aufmerksamkeit ist genau das, was diese Menschen von euch wollen. Deshalb solltet ihr alle Geschichten immer erst prüfen, bevor ihr sie weiterverbreitet.

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Umgang mit Social Media

Umgang mit Social Media

In sozialen Netzwerken (wie z.B. Instagram oder Facebook) kann jede*r seine oder ihre Meinung äußern. Das Problem dabei: Oft sieht das aus, als wären diese Meinungen Nachrichten. Das kann verwirrend sein. Denn wer auf Social Media etwas postet oder erzählt, ist nicht gleich Journalist*in und damit auch nicht automatisch vertrauenswürdig. Deswegen solltet ihr alles, was euch auf Social Media begegnet, hinterfragen.

Profil ist nicht gleich Profil!

In den sozialen Netzwerken solltet ihr euch außerdem anschauen, seit wann es das jeweilige Profil gibt und wie viele Follower es hat. Neue Profile mit nur wenigen Followern können ein Anzeichen für jemanden sein, der Falschnachrichten verbreitet. Ein guter Hinweis auf ein seriöses Profil kann der blaue Haken hinter dem Namen sein.

Aber Achtung: Auch Influencer*innen mit ganz vielen Followern können Unsinn verbreiten. Insbesondere, wenn sie über ganz andere Themen sprechen als die, die es sonst auf ihren Kanälen gibt. Wenn beispielsweise ein veganer Koch plötzlich politische Inhalte postet, fragt euch, ob er eine kompetente Quelle für Politik-Infos ist. Daher vertraut nur solchen Profilen, die bei ihren Hauptthemen bleiben.

Auch für Social Media haben wir eine Checkliste für euch vorbereitet. Haltet euch an diese Regeln:

1

Leitet nicht alles weiter, was ihr bekommt.

Besonders Bilder, Memes, Text- oder Sprachnachrichten ohne klaren Absender können gefährlich sein.

2

Hinterfragt, was ihr seht.

Welche Infos werden verbreitet? Spricht zum Beispiel jemand plötzlich über Politik, obwohl er normalerweise Fitnessvideos macht? Das könnte darauf hindeuten, dass er oder sie kein*e Expert*in ist.

3

Fordern euch eure Freund*innen dazu auf, Meldungen zu teilen?

Fragt sie, warum sie das tun und für wen.

4

Informiert euch keinesfalls durch Kommentare.

Dort posten Privatpersonen ihre persönliche Meinung.

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Corona

Corona

Das neuartige Coronavirus kann beängstigend sein. Genau das nutzen zum Beispiel Verbreiter*innen von Verschwörungserzählungen aus. Denn wenn ihr euch eh schon Sorgen über ein bestimmtes Thema macht, könnte es sein, dass ihr anfälliger für Falschnachrichten und Verschwörungserzählungen seid. Das ist häufig der Fall, wenn das Thema ein sehr starkes Gefühl in euch auslöst, wie zum Beispiel Angst oder Wut. Deswegen ist es auch in Bezug auf das Coronavirus wichtig, die Aussagen zu hinterfragen und auf ihre Richtigkeit zu überprüfen.

Robert-Koch-Institut
Bundesministerium für Gesundheit
Außerdem findet ihr hier eine Erklärung zu häufigen Falschmeldungen:
https://www.muenchen-klinik.de/covid-19/fake-news
Falls ihr weitere Fragen zum Coronavirus habt:
Geolino
Hanisauland – Politik für dich

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Bucht uns

Bucht uns

Ihr wollt noch mehr über Fake News und Verschwörungserzählungen erfahren? Dann klären wir euch gerne auch in kleinen Gruppen persönlich auf. Ob als Schulklasse, Ferienbetreuung oder Weiterbildungsmöglichkeit für Lehrer*innen oder Pädagog*innen — wir helfen gerne.

Ihr erreicht uns ganz einfach via Mail an checkdiefakten[at]feierwerk.de oder mit folgendem Formular

    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Tasse.

    deco
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